Young team working on laptop computers and writing

5. Online-Erfahrungsaustausch der Netzwerk-Moderierenden

25.03.2022

Etwa 40 Moderierende aus Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken haben sich am 24. März digital zu einem informellen Erfahrungsaustausch getroffen – bereits zum 5. Mal in den letzten 2 Jahren. Genau einen Monat nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine standen die Herausforderungen mit Blick auf energiepolitische Themen, Versorgungssicherheit, Sorge der Unternehmen vor steigenden Energiepreisen, Beschaffungsproblemen und wie die Bundesregierung und die Netzwerke hier unterstützen können, ganz oben auf der Agenda. In einem Impulsvortrag stellte Oliver Bornkamm, Referatsleiter im BMWK aktuelle Überlegungen und Kurzfristmaßnahmen – aber auch langfristige Strategien vor, die den Unternehmen durch die aktuelle Krise helfen sollen. Das geplante Oster- und Sommerpaket, Maßnahmen zur Liquiditätssicherung, Entwicklung von Strategien zur Reduzierung des Gasverbrauchs bei gleichzeitig massivem Ausbau erneuerbarer Energien sind nur einige der Maßnahmen. Die Netzwerkinitiative ist nach wie vor ein bedeutendes politisches Instrument. Daher sollen auch hier weitere Anreize geschaffen werden, dass Unternehmen sich in Netzwerken engagieren und gemeinsam für Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz eintreten.

Darüber hinaus wurden auch weitere Themen besprochen. Der Fachkräftemangel ist in vielen Netzwerkunternehmen sehr präsent und sorgt in fast allen Bereichen der Wirtschaft für Herausforderungen. In einigen Netzwerken werden z. B. über die Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz und IHKs Energiescouts ausgebildet. Hierbei werden Azubis gezielt dafür geschult, in ihren Ausbildungsbetrieben Energieeinsparpotenziale zu erkennen, diese zu dokumentieren und Verbesserungen anzuregen. Das Thema Fachkräfte wird deshalb perspektivisch eine größere Rolle einnehmen, einige Netzwerke planen bereits konkrete Aktivitäten.

Zudem spielt die Gewinnung neuer Netzwerkunternehmen und die Gründung neuer Netzwerke für die Moderatorinnen und Moderatoren eine Rolle. Durch die Corona-Pandemie und den aktuellen Konflikt in der Ukraine rückt die Existenzsicherung stärker in den Fokus. Die Folge: Unternehmen haben keine oder nur begrenzten Ressourcen, um sich in Netzwerken zu engagieren. Gleichzeitig berichten Unternehmen, die schon länger in Netzwerken aktiv sind, von den enormen Vorteilen der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs. Diese müssen stärker bei der Akquise neuer Teilnehmender kommuniziert werden. Die Erfahrungen zeigen, wer einmal die Vorzüge eines Netzwerks erfahren hat, bleibt lange Zeit dabei. Die Vorteile wurden von Moderator des Treffens Hartmut Kämper (BDEW) treffend zusammengefasst: „Ein Energiemanager im Unternehmen ist ein Einzelkämpfer – ein Energiemanager im Netzwerk ist ein Schwarmfisch“.

Abschließend wurde von der Geschäftsstelle der Initiative das neu entwickelte Fachreferentenprogramm vorgestellt. Nach einer erfolgreichen Pilotphase und einer kürzlich abgeschlossenen europaweiten Ausschreibung startet im April die Vermittlung von Fachreferierende an Netzwerke. Im Austausch wurden noch einige Anregungen und Wünsche an das Fachreferentenprogramm aufgenommen, die in der Umsetzung berücksichtigt werden. Das Programm ist ein Angebot der Initiative, um mit wenig Aufwand für die Netzwerke passende Referierende zu Spezialthemen zu finden und so noch mehr Fachwissen in die Netzwerktreffen zu bringen. Die Kosten für die Einbindung der Referenten und Referentinnen werden von der Initiative getragen, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

 

Bildnachweis, Headerbild: GettyImages/Fotostorm