27.03.2023
Dr. Christof Günther, Vorsitzender Umwelt- und Energieausschuss des DIHK, erzählt im Kurzinterview, welche Vorteile eine Netzwerkteilnahme für Unternehmen bringen.
Wir freuen uns, dass Sie die Idee der Netzwerkinitiative bei den Industrie- und Handelskammern bekannter machen. Warum und in welcher Form engagieren Sie sich als Botschafter in der Initiative?
Deutschland zieht seine Stärke als Wirtschaftsstandort aus der hohen Innovationskraft und einem stark wachsenden ökologischen Verantwortungsbewusstsein seiner Unternehmen. Immer mehr Betriebe setzen sich konkrete Klimaschutzziele, schaffen dafür strukturelle Voraussetzungen und investieren in entsprechende Maßnahmen. Diesen Weg gemeinsam zu gehen, dabei vom gegenseitigen Knowhow-Transfer zu profitieren und nachhaltiges Engagement unter Beweis stellen – das ist doch ein sehr erfolgversprechendes und unterstützenswertes Konzept. Wir engagieren uns selbst in einem Netzwerk, sehen und erleben die positiven Effekte. Und darum teile ich diese Erfahrungen auch gerne mit meinen Kollegen, Kunden und Partnern.
Welchen Mehrwert sehen Sie für Unternehmen, sich in Netzwerken auszutauschen?
Es gibt nicht DEN EINEN Mehrwert. Es ist vielmehr ein Bündel positiver Aspekte und jeder Betrieb, jeder Geschäftsführer oder Energiemanager zieht seinen individuellen Mehrwert aus der Netzwerkarbeit. Für den Einen ist es das gegenseitige Motivieren und Pushen für das gemeinsame Ziel, für den Nächsten ist es eine Art ausgedehnte Weiterbildung, und für den Dritten ist es der Erfahrungsaustausch und Knowhow-Transfer. Darüber hinaus können auch auf der menschlichen, und manchmal sogar auf der geschäftlichen, Ebene nachhaltige Beziehungen entstehen. Unterm Strich eint alle das GEMEINSAME Ziel des Klimaschutzes.
Welche Quintessenz ziehen Sie aus der bisherigen Netzwerkarbeit für die Netzwerke des DIHK?
Netzwerke funktionieren ausgezeichnet – auch wenn sie mit Corona und Energiekrise sicherlich herausfordernde Zeiten zu meistern hatten und haben. Als IHK-Organisation profitieren wir dabei insbesondere von der regionalen Verankerung. Und diesen vertrauensvollen, regionalen Zugang zu unseren Betrieben werden wir selbstverständlich auch weiter in die Waagschale werfen. Wichtig ist mir dabei jedoch eins: Als freiwilliges Instrument besetzen die Unternehmensnetzwerke die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz positiv. Ich würde mir wünschen, dass die Politik diesen Pfad fortsetzt, gerne auch mit weiteren positiven Anreizen verstärkt. Denn sonst verlieren wir ein gewichtiges Argument für weitere Netzwerke, trotz aller positiven Erfahrungen und direkten Unternehmenszugänge.
Bildnachweis Portrait: InfraLeuna GmbH
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