27.03.2023
Netzwerke sparen pro Jahr über 6.400 Gigawattstunden Endenergie
Die aktuellen Monitoring-Ergebnisse der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke verdeutlichen die kontinuierlichen Einsparerfolge der teilnehmenden Unternehmensnetzwerke.
Um die Einspareffekte der Initiative zu erfassen, durchläuft jedes Netzwerk zum Ende seiner Laufzeit einen Monitoring-Prozess. Dieser erhebt die umgesetzten Maßnahmen und die dadurch erzielten Energie- und Emissionseinsparungen. In den jährlichen Monitoring-Runden werden die kumulierten Ergebnisse aller bislang abgeschlossenen Netzwerke dokumentiert. In die Ergebnisse des aktuellen 6. Monitoring-Berichts fließen die Auswertungen von 212 Netzwerken der ersten Phase der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ein, die vor dem 31.12.2020 gestartet sind und spätestens am 31.12.2022 das Ende ihrer Laufzeit erreicht haben.
Alle Netzwerke, die sich ab 2021 angemeldet haben, gehören zur zweiten Phase, in der die Initiative um das Thema Klimaschutz erweitert wurde. Für diese Netzwerke findet ein separates Monitoring statt.
Den 6. Monitoring-Bericht finden Sie hier.
Auf der Netzwerkebene hat sich der durchschnittliche Grad der Zielerreichung stabilisiert
Die untersuchten Netzwerke der ersten Phase haben bislang insgesamt rund 6.432 GWh/ a Endenergie, 29,0 PJ/ a Primärenergie und 2,34 Mt an CO2-Äquivalenten/ a eingespart. Da einige Netzwerke noch nicht im Monitoringprozess erfasst wurden, liegen die reellen Gesamteinsparungen aller Netzwerke möglicherweise höher.
Ihre selbstgesetzten Ziele erreichen die in der 6. Runde ausgewerteten Netzwerke im Durchschnitt zu 85 % (Vorjahr 86 %) und setzen damit weiterhin erfolgreich Einsparmaßnahmen um. Im Zuge der Corona-Pandemie ist ab der 4. Monitoring-Runde 2020 die Zielerreichung der erfassten Netzwerke erstmals unter 100 % gesunken. Dies deutet darauf hin, dass durch die unterschiedlichen Herausforderungen für Unternehmen während der Pandemiejahre auch das Melden, Realisieren und Dokumentieren von Maßnahmen beeinträchtigt war. In der 5. und 6. Monitoring-Runde hat sich der Grad der Zielerreichung stabilisiert.
Das durchschnittliche Netzwerk spart jährlich 30,3 GWh Endenergie
und 11,1 kt CO2-Äquivalente
Um die anspruchsvoll gesetzten Ziele der Netzwerkinitiative zu erreichen, muss die Zahl der registrierten Netzwerke weiter steigen. Auf der individuellen Netzwerkebene sind die Erfolge weiterhin gut sichtbar: Bei einem durchschnittlichen Netzwerkziel von 33,4 GWh/ a Endenergieeinsparung hat ein Netzwerk im Durchschnitt 30,3 GWh Endenergie und 11,1 kt CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart. Die Endenergie-, Primärenergie- und CO2-Einsparungen variieren dabei von Netzwerk zu Netzwerk nach wie vor erheblich.
Knapp 90 % der Unternehmen sehen ein hohes Kosten-Nutzen-Verhältnis durch ihre Teilnahme am Netzwerk
An den 212 bislang ausgewerteten Netzwerken nahmen insgesamt 2.191 Unternehmen teil. Davon bewerten knapp 90 % das Kosten-Nutzen-Verhältnis ihrer Netzwerkteilnahme als „sehr hoch“ oder „eher hoch“. Von den insgesamt 9.070 gemeldeten Energieeffizienz-Maßnahmen waren die Energieeinsparungen bei 8.328 Maßnahmen quantifizierbar. Mit einem Anteil von 28 % wurden besonders häufig Maßnahmen zur Beleuchtung umgesetzt, gefolgt von Energieeffizienzmaßnahmen in den Bereichen „Prozesstechnik“ (15 %) sowie „Motoren und Antriebe“, „Druckluft“ und „Heizwärme und Warmwasser“ (jeweils 7 %). Durchschnittlich sparen Unternehmen pro Jahr 2.800 MWh ein. Die erzielten Einsparungen variieren in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße stark.
Im Bereich Klimaschutz zeichnen sich hohe Zielsetzungen ab
Seit der thematischen Erweiterung der Netzwerkinitiative um Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit wurden von Anfang 2021 bis Mitte März 2023 86 neue Netzwerke registriert.
Für diese beginnt der leicht angepasste Monitoring-Prozess im laufenden Jahr 2023. Neben einem Endenergie-Einsparziel können die Netzwerke der zweiten Phase zudem Ziele für Treibhausgas-Einsparungen festlegen, die durch Klimaschutzmaßnahmen erreicht werden sollen. Die bislang gemeldeten Zielsetzungen zeigen, dass sich einige Netzwerke neben Endenergie-Einsparzielen auch hohe Treibhausgas-Einsparziele gesetzt haben und die inhaltliche Erweiterung der Netzwerkinitiative um das Thema Klimaschutz somit aktiv nutzen. Wenn sich weitere Netzwerke mit ähnlich hohen Treibhausgas-Einsparzielen anmelden, ist es möglich, dass die Netzwerke der zweiten Phase durchschnittlich höhere Klimaschutzwirkungen erreichen, als die auf Energieeffizienz fokussierten Netzwerke der ersten Phase.
Der 6. Monitoring-Bericht zeigt einen Zwischenstand auf
Die Ergebnisse des aktuellen 6. Monitoring-Berichts stellen Zwischenergebnisse dar, da noch nicht sämtliche Netzwerke, die sich bis Ende 2020 angemeldet haben, das Monitoring durchlaufen haben. Mit jeder Monitoring-Runde kann auf eine größere Datenbasis zurückgegriffen werden, sodass die Auswertungen zu immer detailschärferen und robusteren Ergebnissen führen. Das Monitoring wird von adelphi und Fraunhofer ISI als Monitoring-Instituten im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt.
Bildnachweis: Getty Images/Andriy Onufriyenko