Aktuelles & Termine

Ruderboot Vierer-Staffel

Neuer Multiplikator aus dem Bereich der Wirtschaftsförderung

Mit dem Deutschen Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften (DVWE) e. V. gewinnt die Initiative einen äußerst vernetzten Wirtschaftsförderer als Unterstützer hinzu. Der DVWE e.V. vertritt als Bundesverband die Interessen kommunaler Wirtschaftsförderungseinrichtungen und hat 132 Mitglieder aus 15 Bundesländern. Die Mitgliederstruktur ist zudem sehr heterogen. Der DVWE e. V. führt fünf thematische Arbeitsgruppen, die sich regelmäßig zum Austausch treffen.

Vor allem die Zusammenarbeit mit der AG Nachhaltigkeit des Vereins bietet zahlreiche Ansatzpunkte für Synergieeffekte mit der Initiative. Wir freuen uns sehr auf die Kooperation und den Austausch!

Eine Übersicht über die Träger, Kooperationspartner und Multiplikatoren der Netzwerkinitiative ist hier zu finden.

 

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Männchen stehen an Knotenpunkten in einem Netz.

Netzwerke setzen auf Erfahrungsaustausch

Der Erfahrungsaustausch steht für die Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke 2022 nach wie vor an erster Stelle. Zudem haben die Themen Energieversorgung und Ressourceneffizienz sowie die Nutzung Erneuerbarer Energien deutlich an Bedeutung gewonnen. Das geht aus den Ergebnissen der aktuellen Umfrage unter Moderierenden, Netzwerkträgern und Energieberatenden der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke hervor.

Von September bis Dezember 2022 konnten die Teilnehmenden in einer Online-Befragung ein Stimmungsbild zu ihren Erfahrungen mit der Netzwerkarbeit abgeben. Von den insgesamt 53 Teilnehmenden an der Umfrage sind 35 als Netzwerkmoderierende tätig, 31 als Netzwerkträger und zwölf als Energieberatende. Hierbei übt rund die Hälfte der Befragten mehrere Rollen parallel aus.

Viele Netzwerke planen weitere Durchführungsrunden

Stärkste Motivation für die Netzwerkteilnehmenden bleibt mit 85 Prozent der Anspruch, einen Beitrag zum Erreichen der Energie- und Klimaschutzziele zu leisten. Bei 65 Prozent der Befragten spielen zudem persönliche Überzeugungen eine maßgebliche Rolle. Unter den Befragten betreuen 42 Prozent mehr als ein Netzwerk, ein Trend, der sich bereits in vergangenen Umfragen gezeigt hat.  Die Zahl der geplanten Netzwerkneugründungen hat sich gegenüber dem Vorjahr halbiert. Die Hälfte der Befragten plant jedoch, den Austausch mit neuen Netzwerkrunden im Jahr 2023 fortzusetzen. Damit bleibt der Anteil der Netzwerke, die in die zweite Durchführungsrunde gehen, auf hohem Niveau.

Zuwachs erhielt die Netzwerkinitiative insbesondere aus der Chemiebranche, sowie dem Bereich Nahrungs- und Genussmittel. Sie sind wesentlich stärker vertreten als 2021. Dafür nehmen aktuell weniger Automobilzulieferer teil. Ebenso rückläufig ist der Anteil kleinen Unternehmen. Zum Großteil schließen sich weiterhin mittlere und große Unternehmen in Netzwerken zusammen.

Energie- und Gaskrise wirkt sich auf Netzwerkarbeit aus

Die Gasversorgungs- und Energiepreiskrise hat die Netzwerkarbeit im vergangenen Jahr beeinflusst. Rund ein Drittel der Befragten gaben negative Folgen an. Bei 40 Prozent hat sich die Krise auf die Arbeit in den Netzwerken jedoch auch positiv oder sehr positiv ausgewirkt. Dies kann darauf hindeuten, dass durch die gestiegenen Energiepreise auch die Bedeutung von Energieeffizienz in Unternehmen wächst. Gleichzeitig können Versorgungsprobleme die Umsetzung von Einsparmaßnahmen verzögern. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Maßnahmenumsetzung spürt die Mehrzahl der Netzwerkakteure weiterhin. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, dass Corona 2022 keinen Einfluss mehr hatte.

Netzwerktreffen finden wieder vermehrt in Präsenz statt

Die Anzahl der jährlichen Netzwerktreffen ist leicht gestiegen. Im Durchschnitt fanden 2022 3,9 Treffen statt. Dabei fanden wieder vermehrt persönliche Treffen unter den Teilnehmenden statt, während Videokonferenzen merklich reduziert wurden. Die Benennung eines Energiesparziels als Anforderung an die Netzwerkarbeit wird von 69 Prozent der Befragten begrüßt. Im Vorjahr lag die Zustimmung noch bei 58 Prozent. Auch die Durchführung einer qualifizierten Energieberatung kommt bei 72 Prozent gut an.

Zudem äußern sich die Befragten in deutlicher Mehrheit positiv zu dem Fachreferentenprogramm, das die Geschäftsstelle der Netzwerkinitiative als neues Service-Angebot eingeführt hat. Es spart Arbeit und Kosten, die Referierenden sind flexibel buchbar und bieten mit ihren Fachvorträgen einen spürbaren Mehrwert für die Netzwerkarbeit. Mehr als ein Drittel der Befragten hat das Programm bereits genutzt, ein weiteres Drittel plant dies zu tun.

Hier finden Sie die Umfrageergebnisse.

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Immobilen-Branche setzt auf Austausch

Die Herausforderungen der Immobilienwirtschaft sind vielfältig. Vor dem Hintergrund des Mangels an Fachkräften, Lieferengpässen und der Materialknappheit ist es umso wichtiger, sich zukunftssicher aufzustellen. Beim ZIA-Nachhaltigkeitskongress 2023 am 29. März in Berlin setzte der Verband ein Zeichen in Richtung Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Unter der Moderation von Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, und dem Impuls der Keynote von Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, ehemaliger Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, standen Themen wie Bestandssanierung, ressourcenschonendes Bauen und klimaneutrale Energielösungen auf der Tagesordnung.

Gespräche am Stand der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke beim ZIA-Nachhaltigkeitskongress 2023 in Berlin.
Gespräche am Stand der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke beim ZIA-Nachhaltigkeitskongress 2023 in Berlin. Foto: Vincent Grätsch

Chancen durch Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke

Um den wechselnden politischen Anforderungen und technologischen Trends angemessen zu begegnen, setzen zahlreiche Akteure der Branche auf Zusammenarbeit und Austausch. Das zeigt sich nicht zuletzt am regen Interesse an der Arbeit der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke, die mit einem Stand auf dem Kongress vertreten war.

Noch immer werden Chancen für Kostensenkungen durch einen effizienten Umgang mit Energie oft nicht genutzt. Die Netzwerke können den Unternehmen dabei helfen, die nötigen Weichenstellungen umzusetzen. Bislang konnten so in den Energieeffizienz-Netzwerken mehr als 6.400 Gigawattstunden an Endenergie eingespart werden.

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Beleuchtete Industriegebäude bei Nacht

Klimaschutz-Unternehmen in der Vorreiter-Rolle

Das Ziel ist klar formuliert: Deutschland braucht eine klimaneutrale Wirtschaft. “Vor uns liegt eine große Herausforderung”, sagt Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. “Dieses Ziel erreichen wir nur mit starken, mutigen und innovativen Unternehmen, die zeigen: Es geht!” Die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen e. V. sucht genau solche Vorreiter. Ab sofort können sich Unternehmen der Initiative anschließen und sich als Klimaschutz-Unternehmen bewerben.

Das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesumweltministerium sowie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) rufen zur Bewerbung auf. Mitmachen können Unternehmen aller Größen und Branchen, die Klimaschutz, Umweltschutz oder die Anpassung an die Klimakrise als strategisches Unternehmensziel verfolgen. Die Bewerbungsfrist endet am 31.08.2023.

Klimaschutz stärkt Wettbewerbsfähigkeit

Wirtschaftsminister Habeck betont, dass die Investition in Klimaschutz die Wettbewerbsfähigkeit des Landes stärke. “Genau das transportiert das Netzwerk der Klimaschutz-Unternehmen mit Beispielen, wie Energie- und Ressourceneffizienz, der verstärkte Einsatz von Erneuerbaren Energien und die Dekarbonisierung der Betriebe gelingt”, erklärt er.

Bundesministerin für Umwelt- und Verbraucherschutz, Steffi Lemke, verweist darauf, dass die Wirtschaft von den drei großen ökologischen Krisen – der Klimakrise, dem Artenaussterben und der Verschmutzungskrise – ebenfalls betroffen sei. Die Folgen dieser Krisen beeinträchtigten den Wohlstand in Deutschland, so die Ministerin. “Ohne Investitionen in ambitionierten Klimaschutz und vorsorgende Klimaanpassung müssen wir in den kommenden Jahrzehnten noch mit weitaus höheren Kosten rechnen.” Sie fordert die Unternehmen auf, in die eigene Zukunftsfähigkeit und die Deutschlands zu investieren und Vorreiter zu werden.

Expertengremium prüft Bewerbungen

Wer sich bewerben und Klimaschutz-Unternehmen werden möchte, muss zunächst einem onlinebasierten Check durchlaufen und erhält dabei eine schnelle Orientierung über die Erfolgsaussichten. Am Ende des Verfahrens entscheidet der Beirat, ein unabhängiges Expertengremium, über die Aufnahme. Erfolgreiche Bewerber werden bei einer öffentlichen Veranstaltung in den Verband aufgenommen und mit einer Urkunde von Bundeswirtschaftsministerium, Bundesumweltministerium und DIHK geehrt.

Die Initiative Klimaschutz-Unternehmen e. V. ist Multiplikator der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke.

Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren gibt es hier.

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Teilnehmende der Veranstaltung am Tisch im Dinosauriersaal.

Zwischen Sauriern auf dem Future Campus Nachhaltigkeit und beim Klimaverbund Mittelstand

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit stellt die Wirtschaft nicht nur vor Herausforderungen, sondern bietet auch zahlreiche Chancen. Worin diese liegen, darüber haben am 30. März die Teilnehmenden des ServiCon „Future Campus Nachhaltigkeit“ im Naturkundemuseum Berlin diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Unternehmen zeigten anhand praktischer Beispiele auf, welche Schritte sie bei der nachhaltigen Transformation gehen – zum Beispiel durch die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen & Transformation gestalten

Steffen Joest, Leiter der Geschäftsstelle der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke, betonte die gemeinsame Verantwortung der deutschen Wirtschaft. Die Netzwerkinitiative ermöglicht Unternehmen, Erfahrung und Wissen untereinander auszutauschen und Ziele für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz erfolgreich umzusetzen. Auch an einem Stand im Veranstaltungssaal des Naturkundemuseums konnten sich die Teilnehmenden über die Vorteile der Netzwerkarbeit informieren.

Klimaprofis für den Mittelstand

Im eindrucksvollen Sauriersaal des Museums folgte im Anschluss an den Future Campus Nachhaltigkeit die Abschlussveranstaltung des Klimaverbunds Mittelstand. Zu den politischen Gästen zählten unter anderen Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Sie gratulierten den Projektbeteiligten zu einer mehr als erfolgreichen Umsetzung in den vergangenen drei Jahren. Das Projektziel, gemeinsam 50.000 Tonnen CO2 einzusparen, wurde nicht nur erreicht, sondern weit übertroffen.

Auf einer Paneldiskussion gab der Klimaverbund Mittelstand Einblick in seine Arbeit. Das Projekt ist Multiplikator der Netzwerkinitiative und fördert den effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen in KMU. So bildete der Klimaverbund Mittelstand „Klimaprofis“ für Verbundgruppen und deren Anschlusshäuser aus, die kostenfrei zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Ressourcenschutz beraten. Denn „Klimaschutz ist längst viel mehr als ‚nice to have‘“, so Echkard Schwarzer, Präsident des Mittelstandsverbundes.

 

Grüner Fingerabdruck zum Thema Nachhaltigkeit

Netzwerke sparen pro Jahr über 6.400 Gigawattstunden Endenergie

Die aktuellen Monitoring-Ergebnisse der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke verdeutlichen die kontinuierlichen Einsparerfolge der teilnehmenden Unternehmensnetzwerke.

Um die Einspareffekte der Initiative zu erfassen, durchläuft jedes Netzwerk zum Ende seiner Laufzeit einen Monitoring-Prozess. Dieser erhebt die umgesetzten Maßnahmen und die dadurch erzielten Energie- und Emissionseinsparungen. In den jährlichen Monitoring-Runden werden die kumulierten Ergebnisse aller bislang abgeschlossenen Netzwerke dokumentiert. In die Ergebnisse des aktuellen 6. Monitoring-Berichts fließen die Auswertungen von 212 Netzwerken der ersten Phase der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ein, die vor dem 31.12.2020 gestartet sind und spätestens am 31.12.2022 das Ende ihrer Laufzeit erreicht haben.
Alle Netzwerke, die sich ab 2021 angemeldet haben, gehören zur zweiten Phase, in der die Initiative um das Thema Klimaschutz erweitert wurde. Für diese Netzwerke findet ein separates Monitoring statt.

Den 6. Monitoring-Bericht finden Sie hier.

Auf der Netzwerkebene hat sich der durchschnittliche Grad der Zielerreichung stabilisiert

Die untersuchten Netzwerke der ersten Phase haben bislang insgesamt rund 6.432 GWh/ a Endenergie, 29,0 PJ/ a Primärenergie und 2,34 Mt an CO2-Äquivalenten/ a eingespart. Da einige Netzwerke noch nicht im Monitoringprozess erfasst wurden, liegen die reellen Gesamteinsparungen aller Netzwerke möglicherweise höher.

Ihre selbstgesetzten Ziele erreichen die in der 6. Runde ausgewerteten Netzwerke im Durchschnitt zu 85 % (Vorjahr 86 %) und setzen damit weiterhin erfolgreich Einsparmaßnahmen um. Im Zuge der Corona-Pandemie ist ab der 4. Monitoring-Runde 2020 die Zielerreichung der erfassten Netzwerke erstmals unter 100 % gesunken. Dies deutet darauf hin, dass durch die unterschiedlichen Herausforderungen für Unternehmen während der Pandemiejahre auch das Melden, Realisieren und Dokumentieren von Maßnahmen beeinträchtigt war. In der 5. und 6. Monitoring-Runde hat sich der Grad der Zielerreichung stabilisiert.

Das durchschnittliche Netzwerk spart jährlich 30,3 GWh Endenergie
und 11,1 kt CO2-Äquivalente

Um die anspruchsvoll gesetzten Ziele der Netzwerkinitiative zu erreichen, muss die Zahl der registrierten Netzwerke weiter steigen. Auf der individuellen Netzwerkebene sind die Erfolge weiterhin gut sichtbar: Bei einem durchschnittlichen Netzwerkziel von 33,4 GWh/ a Endenergieeinsparung hat ein Netzwerk im Durchschnitt 30,3 GWh Endenergie und 11,1 kt CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart. Die Endenergie-, Primärenergie- und CO2-Einsparungen variieren dabei von Netzwerk zu Netzwerk nach wie vor erheblich.

Knapp 90 % der Unternehmen sehen ein hohes Kosten-Nutzen-Verhältnis durch ihre Teilnahme am Netzwerk

An den 212 bislang ausgewerteten Netzwerken nahmen insgesamt 2.191 Unternehmen teil. Davon bewerten knapp 90 % das Kosten-Nutzen-Verhältnis ihrer Netzwerkteilnahme als „sehr hoch“ oder „eher hoch“. Von den insgesamt 9.070 gemeldeten Energieeffizienz-Maßnahmen waren die Energieeinsparungen bei 8.328 Maßnahmen quantifizierbar. Mit einem Anteil von 28 % wurden besonders häufig Maßnahmen zur Beleuchtung umgesetzt, gefolgt von Energieeffizienzmaßnahmen in den Bereichen „Prozesstechnik“ (15 %) sowie „Motoren und Antriebe“, „Druckluft“ und „Heizwärme und Warmwasser“ (jeweils 7 %). Durchschnittlich sparen Unternehmen pro Jahr 2.800 MWh ein. Die erzielten Einsparungen variieren in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße stark.

Im Bereich Klimaschutz zeichnen sich hohe Zielsetzungen ab

Seit der thematischen Erweiterung der Netzwerkinitiative um Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit wurden von Anfang 2021 bis Mitte März 2023 86 neue Netzwerke registriert.

Für diese beginnt der leicht angepasste Monitoring-Prozess im laufenden Jahr 2023. Neben einem Endenergie-Einsparziel können die Netzwerke der zweiten Phase zudem Ziele für Treibhausgas-Einsparungen festlegen, die durch Klimaschutzmaßnahmen erreicht werden sollen. Die bislang gemeldeten Zielsetzungen zeigen, dass sich einige Netzwerke neben Endenergie-Einsparzielen auch hohe Treibhausgas-Einsparziele gesetzt haben und die inhaltliche Erweiterung der Netzwerkinitiative um das Thema Klimaschutz somit aktiv nutzen. Wenn sich weitere Netzwerke mit ähnlich hohen Treibhausgas-Einsparzielen anmelden, ist es möglich, dass die Netzwerke der zweiten Phase durchschnittlich höhere Klimaschutzwirkungen erreichen, als die auf Energieeffizienz fokussierten Netzwerke der ersten Phase.

Der 6. Monitoring-Bericht zeigt einen Zwischenstand auf

Die Ergebnisse des aktuellen 6. Monitoring-Berichts stellen Zwischenergebnisse dar, da noch nicht sämtliche Netzwerke, die sich bis Ende 2020 angemeldet haben, das Monitoring durchlaufen haben. Mit jeder Monitoring-Runde kann auf eine größere Datenbasis zurückgegriffen werden, sodass die Auswertungen zu immer detailschärferen und robusteren Ergebnissen führen. Das Monitoring wird von adelphi und Fraunhofer ISI als Monitoring-Instituten im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt.

 

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Netzwerk, Menschen aus der Vogelperspektive

Vom 8. bis 10. März traf sich das deutsche Handwerk auf der Konferenz Zukunft Handwerk im internationalen Congress Center in München. Es wurden die aktuellen Herausforderungen der Branche diskutiert, mögliche Lösungen besprochen und Netzwerke geknüpft. Über 40 Speakerinnen und Speaker, darunter Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der bayrische Ministerpräsident Markus Söder diskutierten auf dem Podium. Neben dem Fachkräftemangel und der Digitalisierung war die Energiekrise mit all ihren Auswirkungen eines der zentralen Themen. Aber auch die Rolle, die das Handwerk bei der Zukunft der Energieversorgung spielt, wurde diskutiert.

Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke war während der Konferenz am Stand der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz des ZDH vertreten und hat dort über die zahlreichen Chancen und Möglichkeiten der Netzwerkarbeit informiert. Denn die Herausforderungen, vor denen das Handwerk heute steht – etwa steigende Energiekosten, Ausfälle in Lieferketten und fehlende Fachkräfte – sind Themen, die im Rahmen der Netzwerkarbeit gemeinsam angegangen werden können.

Die Konferenz fand in dieser Form erstmalig zeitgleich mit der internationalen Handwerksmesse statt und soll sich von nun an als Branchenaustausch für das deutsche Handwerk etablieren.

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DIHK Günther

Dr. Christof Günther, Vorsitzender Umwelt- und Energieausschuss des DIHK, erzählt im Kurzinterview, welche Vorteile eine Netzwerkteilnahme für Unternehmen bringen.

Wir freuen uns, dass Sie die Idee der Netzwerkinitiative bei den Industrie- und Handelskammern bekannter machen. Warum und in welcher Form engagieren Sie sich als Botschafter in der Initiative?

Deutschland zieht seine Stärke als Wirtschaftsstandort aus der hohen Innovationskraft und einem stark wachsenden ökologischen Verantwortungsbewusstsein seiner Unternehmen. Immer mehr Betriebe setzen sich konkrete Klimaschutzziele, schaffen dafür strukturelle Voraussetzungen und investieren in entsprechende Maßnahmen. Diesen Weg gemeinsam zu gehen, dabei vom gegenseitigen Knowhow-Transfer zu profitieren und nachhaltiges Engagement unter Beweis stellen – das ist doch ein sehr erfolgversprechendes und unterstützenswertes Konzept. Wir engagieren uns selbst in einem Netzwerk, sehen und erleben die positiven Effekte. Und darum teile ich diese Erfahrungen auch gerne mit meinen Kollegen, Kunden und Partnern.

Welchen Mehrwert sehen Sie für Unternehmen, sich in Netzwerken auszutauschen?

Es gibt nicht DEN EINEN Mehrwert. Es ist vielmehr ein Bündel positiver Aspekte und jeder Betrieb, jeder Geschäftsführer oder Energiemanager zieht seinen individuellen Mehrwert aus der Netzwerkarbeit. Für den Einen ist es das gegenseitige Motivieren und Pushen für das gemeinsame Ziel, für den Nächsten ist es eine Art ausgedehnte Weiterbildung, und für den Dritten ist es der Erfahrungsaustausch und Knowhow-Transfer. Darüber hinaus können auch auf der menschlichen, und manchmal sogar auf der geschäftlichen, Ebene nachhaltige Beziehungen entstehen. Unterm Strich eint alle das GEMEINSAME Ziel des Klimaschutzes.

Welche Quintessenz ziehen Sie aus der bisherigen Netzwerkarbeit für die Netzwerke des DIHK?

Netzwerke funktionieren ausgezeichnet – auch wenn sie mit Corona und Energiekrise sicherlich herausfordernde Zeiten zu meistern hatten und haben. Als IHK-Organisation profitieren wir dabei insbesondere von der regionalen Verankerung. Und diesen vertrauensvollen, regionalen Zugang zu unseren Betrieben werden wir selbstverständlich auch weiter in die Waagschale werfen. Wichtig ist mir dabei jedoch eins: Als freiwilliges Instrument besetzen die Unternehmensnetzwerke die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz positiv. Ich würde mir wünschen, dass die Politik diesen Pfad fortsetzt, gerne auch mit weiteren positiven Anreizen verstärkt. Denn sonst verlieren wir ein gewichtiges Argument für weitere Netzwerke, trotz aller positiven Erfahrungen und direkten Unternehmenszugänge.

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Die Leitveranstaltung der kommunalen Unternehmen fand am 6. und 7. März in Präsenz in Berlin statt mit 1.000 Teilnehmenden – eine Zahl die als Besucherrekord zu verzeichnen ist. Kommunale Unternehmen haben sich unter dem Motto „Wir halten Deutschland am Laufen“ zu Themen wie Strommarktdesign, CO2-Bepreisung und Carbon Capture and Utilization (CCU) bzw. Carbon Capture and Storage (CCS) ausgetauscht. Die Netzwerkinitiative war an beiden Tagen mit einem Ausstellungsstand in Kooperation mit der Energiewechsel-Kampagne des BMWK vor Ort, um über neue Entwicklungen und Service-Produkte aus der Initiative (u.a. zu Kurzfristmaßnahmen für Energieeinsparungen) zu berichten.

Die Veranstaltung war außerdem mit hochkarätigen Politikerinnen und Politiker besetzt. Unter den Gästen und Rednerinnen und Redner waren unter anderem dabei: Bundeskanzler Olaf Scholz MdB, Vizekanzler sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck MdB, Bundesminister der Finanzen Christian Lindner MdB, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Steffi Lemke MdB, Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing MdB oder Friedrich Merz MdB, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Parteivorsitzender der CDU Deutschlands.

Die Netzwerkinitiative war an beiden Tagen mit einem Ausstellungsstand in Kooperation mit der Energiewechsel-Kampagne des BMWK vor Ort, um über neue Entwicklungen und Service-Produkte aus der Initiative (u.a. zu Kurzfristmaßnahmen für Energieeinsparungen) zu berichten. Weitere Impressionen dazu finden Sie auch auf Twitter unter @ieekn_news.

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Grüner Fingerabdruck zum Thema Nachhaltigkeit

Zwei Jahre entwickelten zehn Klimaschutz-Unternehmen mit wissenschaftlicher Unterstützung in dem Pilotprojekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ individuelle Maßnahmen und Fahrpläne. Bei der Abschlussveranstaltung in Berlin stellten sie am 9. Februar die Ergebnisse des Kooperationsprojekts „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ vom Verband Klimaschutz-Unternehmen und dem Fachgebiet umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp) der Universität Kassel vor.

Die zehn Projektunternehmen haben sich ambitionierte Ziele gesetzt: Fast alle richten sich nach den Science Based Targets, die auf dem 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens basieren. Bis zum Jahr 2030 will die Gruppe ihre Treibhausgasemissionen von 185.000 Tonnen im Jahr 2019/2020 um 45 Prozent  auf 103.000 Tonnen reduzieren. Sie sparen damit schon so viel ein wie ein Auto, das mehr als 11.000-mal die Erde umfährt oder ein Flugzeug, das 1.350-mal zwischen Frankfurt und Mallorca hin- und herfliegt*. Mit ihren Zielen haben die Klimaschutz-Unternehmen einen großen ersten Schritt getan, um bis 2045 klimaneutral zu werden.

Um sich auf ihren Weg Richtung Klimaneutralität vorzubereiten, raten die Pilotunternehmen anderen Betrieben, allein für die Analyse ihrer Ist-Situation und das Entwickeln von Zielszenarien sowie einer Klimastrategie circa zwei Jahre einzuplanen. Der Transformationsprozess sollte als Chance gesehen werden, denn ein geringerer CO2-Fußabdruck senkt die Geschäftsrisiken. Thomas Hoyer, Prokurist und Stabsleiter bei Energiedienst, empfiehlt: „Betriebe sollten Klimaneutralität als Unternehmensziel festlegen. Geschäftsführungen müssen entsprechende Strategien entwickeln und den Prozess aktiv unterstützen. Für Unternehmen bedeutet das einen Change Prozess. Dafür brauchen sie Extraressourcen und Zuständigkeiten, müssen neue Themen etablieren, Geschäftsmodelle überdenken, Mitarbeitende heranführen und einbinden.“ Der COO von Phoenix Contact, Torsten Janwlecke, ergänzt: „Aus Erfahrung der Unternehmen, die im Projekt zwei Jahre intensiv am Thema Klimaneutralität gearbeitet haben, ist externe Unterstützung beim Transformationsprozess sinnvoll. Gerade wissenschaftliche Expertise sorgt für Akzeptanz im Unternehmen. Schon bekannte Maßnahmen nach dem Stand der Technik bewerten zu lassen, um dann Kosten zu berechnen und die Umsetzung zu planen, ist bei einem solchen Change Prozess sehr hilfreich.“

Ausgangspunkt des Projekts waren die verschiedenen Ansätze für Klimaneutralität. Der Professor Jens Hesselbach, Leiter des upp, erklärt den Ansatz: „Was heißt klimaneutral eigentlich und woran sollen Unternehmen sich orientieren? Es gibt Gesetze und Vorgaben der Politik, aber weiter keine Norm. Deshalb haben wir mit den Pilotbetrieben zusammen individuelle Ziele, Strategien, Pläne und Maßnahmen für die praktische Umsetzung im Betrieb entwickelt, mit denen sie das 1,5°C-Ziel oder eigene Ziele erfüllen, aber auch die geplante Klimaneutralitätsnorm“.

Bei der Frage nach Hemmnissen, die die beteiligten zehn Klimaschutz-Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität sehen, sagen 80 Prozent, dass regulatorische Rahmenbedingungen zunehmend zum Problem werden. Die Hälfte der Pilotgruppe findet auch das Thema Finanzierung und Fördermittel schwierig. „Regularien werden  immer komplexer, Behörden und  Genehmigungsverfahren sind ein echter Hemmschuh für Unternehmen, die klimaneutral werden wollen. Da es keine einheitliche Definition oder Vorschriften gibt, ist unklar, was Klimaneutralität für Unternehmen beispielsweise bei Baugenehmigungen zukünftig bedeutet“, so Philipp Andree, Geschäftsführer der Klimaschutz-Unternehmen.

Unternehmen holen sich durch das Projekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ Unterstützung: Parallel zur ersten Projektrunde ist im Sommer 2022 eine zweite Runde mit zehn Betrieben gestartet.

Bei Projektrunde 1 von Anfang 2021 bis Ende 2022 waren diese zehn Klimaschutz-Unternehmen dabei:

  • Energiedienst Holding AG
  • Förster Kunststofftechnik GmbH
  • Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG
  • PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG
  • Provinzial Holding AG
  • Schöck Bauteile GmbH
  • Stadtwerke Karlsruhe GmbH
  • Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
  • Worlée-Chemie GmbH
  • ZINQ GmbH & Co.KG

PHOENIX CONTACT ist außerdem in REGINEE Göttingen+ des VEA und im LEEN OWL VII (Bielefeld) der Initiative aktiv. Auch Weidmüller Interface hat an den bereits abgeschlossenen Netzwerken NRW des BDEW und EnBW Netzwerk Energieeffizienz NRW 2 des BDEW teilgenommen.

Porträts der Pilotunternehmen, ihre Definition von Klimaneutralität und Empfehlungen für andere Unternehmen, die Ergebnisse der Umfragen zu Hemmnissen während Projektrunde 1 und weitere Informationen zu beiden Projektrunden finden Sie hier.

*Für die Berechnungen zugrunde gelegt wurden: a) Der Weltumfang von 40.075 Kilometern sowie ein Pkw, der auf 100 km 7,75 Liter Benzin verbraucht und pro Kilometer 185 g CO2e ausstößt. b) Ein mit 82% durchschnittlich ausgelasteter Airbus A320 mit 168 Sitzplätzen sowie die 1.252 km lange Strecke zwischen Frankfurt/Main und Palma de Mallorca.

Bildnachweis: Getty Images/Andriy Onufriyenko