14.07.2020
Der erste digitale Erfahrungsaustausch der Netzwerkinitiative fand am 06. Juli 2020 statt und wurde gemeinsam mit dem BDEW und dem VKU durchgeführt. In kleiner Runde diskutierten 20 Netzwerkmoderatoren und engagierte Netzwerker die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit in Energieeffizienz-Netzwerken.
Die Netzwerkarbeit lebt vom persönlichen Austausch miteinander – kann diese Arbeit in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln erfolgreich durchgeführt werden? Diese und weitere Fragestellungen wurden in dem 90-minütigen Austausch diskutiert.
Erste Erfahrungen zeigen, dass die Möglichkeiten der digitalen Welt – wie Webkonferenzen, Videostreamings und Telefonkonferenzen – einen Teil der Netzwerkarbeit durchaus ermöglichen. Teilweise bieten sie sogar neue Optionen, da Referenten und Experten digital dazugeschalten werden können und sie dadurch einfacher für einen Vortrag bei Netzwerktreffen gewonnen werden können. Deutlich wurde aber auch, dass eine Videokonferenz kein persönliches Treffen „mit dem Kaffee in der Hand“ ersetzen kann. Gleichzeitig ist die Vielfalt der Softwarelösungen für Webkonferenzen für viele Netzwerkmoderatoren Fluch und Segen zugleich: Die Tools sind in der Regel intuitiv bedienbar und ermöglichen einen Austausch von Angesicht zu Angesicht. Vor dem Hintergrund von Datenschutzbestimmungen und Sicherheitsfragen ist es aber oft schwierig, eine passende Lösung für alle teilnehmenden Unternehmen zu finden.
Neben den praktischen Herausforderungen und den einzelnen Erfahrungen ging es bei der Veranstaltung aber auch um formale Punkte, die durch die Pandemie hervorgerufen werden. Audits in Unternehmen können zurzeit gar nicht oder nur nur einschränkt oder mit einem erheblichen Aufwand durchgeführt werden. Sobald Unternehmensbegehungen notwendig sind, werden die Einschränkungen und Auswirkungen der geltenden Pandemie-Vorschriften deutlich. Viele Unternehmen erlauben zum Schutz der Belegschaft oder zur Einhaltung der Corona-Beschränkungen keinen Auditoren Zutritt zu ihren Räumlichkeiten. Hierdurch kommt es zu Verzögerungen bei den (Pflicht-)Audits, die sich nach Meinung einiger Teilnehmer auch auf längere Sicht als eine Art Rückstau auf die Durchführung der Audits auswirken werden.
Schlussendlich bleibt aber festzuhalten: Nach vier Monaten „Corona“ beginnt sich die Arbeit in den Energieeffizienz-Netzwerken langsam zu normalisieren. Abhängig vom lokalen Infektionsgeschehen finden Netzwerktreffen vereinzelt und unter strengen Hygieneauflagen wieder statt und immer mehr Netzwerke möchten demnächst mit den persönlichen Netzwerktreffen starten. Einige, ursprünglich aus der Not heraus entwickelte Neuerungen der digitalen Welt sollen auch zukünftig in der Netzwerkarbeit genutzt werden, so zum Beispiel die Nutzung von Videotools für Netzwerktreffen, um den Reiseaufwand zu reduzieren oder auch für eine leichtere Einbindung von Fachexperten.
Aufgrund des sehr positiven Feedbacks auf die Veranstaltung und der großen Nachfrage wird es mindestens eine weitere Veranstaltung geben. Der nächste Erfahrungsaustausch wird am 11. August 2020 von 10:00 bis 11:30 Uhr stattfinden. Anmelden können Sie sich per Mail bei Rafael Noster.
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