01.04.2022
Netzwerke sparen über 2 Millionen Tonnen CO2-Emissionen
Der Zusammenschluss von Unternehmensnetzwerken in der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke hat zu weiteren beträchtlichen Einsparungen von Energie- und Treibhausgasemissionen geführt.
Der Monitoringprozess, den die Netzwerk-Unternehmen jeweils am Ende der Laufzeit eines Netzwerks durchlaufen, bilanziert die in diesem Rahmen konkret umgesetzten Maßnahmen und dadurch erzielten Einsparungen. Von den insgesamt über 335 bei der Initiative registrierten Netzwerke haben sich 286 Netzwerke in der ersten Phase (2014 – 2020) angemeldet. Seit der thematischen Erweiterung um Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit Anfang 2021 sind weitere 50 Netzwerke hinzugekommen (siehe Hinweis unten).
Der aktuelle fünfte Monitoringbericht wertet 182 Netzwerke und damit 1.881 teilnehmende Unternehmen aus, deren Laufzeitende spätestens auf den 31.12.2021 fällt. Über 7.900 umgesetzte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz wurden in diesem Zusammenhang von den Unternehmen seit Start der Initiative in 2014 gemeldet. Aus den 7.223 quantifizierbaren Maßnahmen ergeben sich jährliche Einsparungen in Höhe von 5.592 GWh Endenergie, 7.005 GWh (25,218 PJ) Primärenergie und 2.017 kt an CO2-Äquivalenten.
Pro Unternehmen wurden im Durchschnitt 3,8 Maßnahmen umgesetzt. Davon fällt der Großteil in den Bereich „Maßnahmen zur Beleuchtung“ (28%). Mit großem Abstand folgen Maßnahmen zur „Prozesstechnik“ (15%), „Druckluft“ (7%), „Heizwärme“ und „Warmwasser“ (7%), „Motoren“ und „Antriebe“ (7%) sowie „sonstige Maßnahmen“ (6%). Die Untersuchung der Einsparwirkung der einzelnen Maßnahmen hat ergeben, dass die Maßnahmen in der Prozesstechnik (insgesamt 1.254 GWh pro Jahr) und Prozesswärme (1.244 GWh pro Jahr) die größten Einsparungen geliefert haben. Anschließend folgen sonstige Maßnahmen, Wärmerückgewinnung/Abwärmenutzung und branchenspezifische Prozesse. Diese Folge unterstreicht die Bedeutung von wärmeseitigen Maßnahmen.
Ihre selbstgesetzten Ziele erreichten die untersuchten Netzwerke im Durchschnitt zu 86% (Vorjahr: 91%). Während nach den ersten drei Monitoringrunden die durchschnittliche Zielerreichung der erfassten Netzwerke noch bei 100% oder mehr lag, sank sie in der 4. und 5. Monitoring-Runde unter 100%. Dies deutet darauf hin, dass die Erfassung der umgesetzten Maßnahmen und die erzielten Einsparungen in den von der Corona-Krise geprägten Jahren 2020 und 2021 bei einigen Netzwerken erheblich erschwert wurde und dadurch weniger Maßnahmen realisiert oder gemeldet wurden.
Die Ergebnisse des aktuellen Monitoringberichtes stellen Zwischenergebnisse dar, da rund ein Drittel der Netzwerke, die sich bis Ende 2020 angemeldet haben, das Monitoring noch nicht durchlaufen haben. Damit tragen die Ergebnisse jedes weiteren jährlichen Monitorings dazu bei, sich dem übergeordneten Einsparziel der Initiative von 75 PJ Primärenergie und 5 MT CO2-Äquivalente zu nähern. Der Abschluss des Monitorings der ersten Phase ist für 2024 vorgesehen.
Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke ist als freiwilliges Instrument für Energieeffizienz in Unternehmen eine der zentralen und erfolgreichen Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE und NAPE 2.0) sowie der EU-Energieeffizienzrichtlinie. Das Monitoring der Netzwerke der ersten Phase (2014 – 2020) der Initiative wird im sechsten Monitoringbericht bis ca. Ende 2022 fortgeführt und voraussichtlich im Frühjahr 2023 veröffentlicht. In der sechsten Monitoring-Runde werden u. a. Daten von Netzwerken berücksichtigt, die ihre Netzwerkrunde zwischenzeitlich abgeschlossen haben. Das leicht angepasste Monitoring der Netzwerke der zweiten Phase der Initiative (2021 – 2025) beginnt im Jahr 2023. Das Monitoring wird seit 2017 jährlich von adelphi und Fraunhofer ISI im Auftrag des BMWK durchgeführt.
Hinweis: Da Netzwerke ihre Netzwerkarbeit bereits vor offizieller Anmeldung bzw. Registrierung durch die Geschäftsstelle aufnehmen können, kann es zu abweichenden Darstellungen in Bezug auf die Gesamtanzahl der Netzwerke kommen. Für das Monitoring ist der eigentliche Beginn der Netzwerkarbeit entscheidend. Daher wird im Monitoringbericht auf 290 Netzwerke verwiesen, die bis Ende 2020 ihre Arbeit aufgenommen haben.
Den fünften Monitoringbericht können Sie hier runterladen.
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