17.05.2018
„Energieeffizienz-Netzwerke – ein wachsender Markt?“, dieser Frage gingen ca. 160 Experten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie interessierte Akteure aus der Energiewelt Anfang Mai 2018 auf den Berliner Energietagen nach. Eingeladen hatten die Geschäftsstelle der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke und das Fraunhofer ISI zu einem knapp vierstündigen Programm mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion von Unternehmen, politischen Vertretern sowie Netzwerkmoderatoren, -beratern und Verbänden.
Ausgehend von den aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Energieeffizienz in Unternehmen, die von Ulrich Benterbusch, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgestellt wurden, ging es anschließend um die praktische Seite der Netzwerkarbeit. Welche Erfahrungen machen Netzwerkunternehmen und welche wirtschaftlichen Vorteile haben sie durch die Teilnahme an einem Netzwerk? Darüber wurde nicht nur theoretisch referiert, sondern anhand von Praxisberichten aus der Netzwerkarbeit konkret dargestellt, welchen Nutzen ein Energieeffizienz-Netzwerk bringt. Durch erste Ergebnisse des aktuell laufenden Monitorings der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke wurden diese Erfahrungen auch wissenschaftlich untermauert.
Im Tandemvortrag „Erfolgsrezepte für die Netzwerkgründung“ stellten sich gleich zwei erfahrene Netzwerker den Fragen des Moderators. Abwechselnd wurde jede Frage aus der jeweiligen Perspektive des Experten beantwortet – und es wurde deutlich: Das Patentrezept für die Netzwerkgründung gibt es nicht. Die Bandbreite an Herausforderungen ist groß: die vielen allgemeinen, individuellen, finanziellen, organisatorischen und oft auch branchenabhängigen Themen erfordern vor allem hohes Engagement des Netzwerkträgers, der die Verantwortung übernimmt, von den Vorteilen eines Energieeffizienz-Netzwerks überzeugt ist und die Initiative ergreift.
Wie Unternehmen von den Vorteilen der Netzwerkarbeit überzeugt werden können war auch Thema der anschließenden Podiumsdiskussion. Vor der Fragestellung „Sind Energieeffizienz-Netzwerke für jeden etwas?“ wurden die verschiedenen Argumente in der Netzwerkakquise diskutiert und mit persönlichen Erfahrungen der Referenten untermauert. Auch hier zeigte sich: Netzwerke, die mit der Arbeit begonnen haben, sind schnell von den Vorzügen des übergreifenden Austausches überzeugt – auf der Weg bis zur Aufnahme der Netzwerkarbeit ist aber häufig viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Im abschließenden Beitrag des Workshops wechselte die Perspektive von der nationalen auf die internationale Ebene. Der Beitrag „Energieeffizienz-Netzwerke interessieren die Welt“ von Ailin Huang machte deutlich, dass Energieeffizienz-Netzwerke weltweit eine Bedeutung haben und auch andere Länder die Vorzüge und das enorme Potenzial der Netzwerkarbeit zu schätzen wissen – aber auch, dass die Herausforderungen in anderen Ländern ganz ähnlich zu den Herausforderungen in Deutschland sind.
Bildnachweis: Rolf Schulten/Energietage (Bild ganz oben), alle anderen Bilder: Geschäftsstelle der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke