Die Bundesregierung und die unterzeichnenden Wirtschaftsverbände und -organisationen sind sich einig, dass eine Steigerung der Energieeffizienz für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle ebenso zentral ist wie für den Klimaschutz. Sie stimmen auch darin überein, dass die Energieeffizienz in der deutschen Wirtschaft wirksam und effektiv vorangebracht werden kann, wenn Unternehmen diese Aufgabe in die eigenen Hände nehmen.
Am 3. Dezember 2014 haben daher Vertreter der Bundesregierung und der führenden Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft die Vereinbarung über die Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken unterzeichnet. Die Vereinbarung hatte zum Ziel, bis Ende 2020 rund 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu initiieren und diese in ihrer Arbeit nach Kräften zu unterstützen. So sollten Einsparungen von bis zu 75 PJ Primärenergie bzw. 5 Mio. t THG-Emissionen realisiert werden.
Seit Januar 2021 führen die Bundesregierung und 21 Verbände und Organisationen der Wirtschaft sowie weitere Kooperationspartner die Netzwerkinitiative als Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke fort. Neben der Steigerung der Energieeffizienz in Industrie, Handwerk, Handel, Gewerbe und Energiewirtschaft werden die inhaltlichen Schwerpunkte der Netzwerke um die Themen Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit erweitert. Bereits im September 2020 hatte die Bundesregierung gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaft die Fortführung und Weiterentwicklung der Initiative beschlossen und die neue Vereinbarung zur Einführung von Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken unterzeichnet. Bis Ende 2025 sollen demnach 300 bis 350 neue Netzwerke initiiert und auf diese Weise neun bis elf Terawattstunden Endenergie sowie fünf bis sechs Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden. Mit dieser Zielsetzung leistet die Initiative einen essentiellen Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland.
Ursprung: Eine Schweizer Idee
Das Instrument der Energieeffizienz- bzw. Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke geht auf eine Idee aus der Schweiz zurück, wo sich bereits seit 1987 Unternehmen zu Netzwerken zusammenschließen. Ein Pilotprogramm der Bundesregierung zur Einrichtung von 30 sogenannten „Lernenden-Energieeffizienz-Netzwerken“ (LEEN) brachte den Ansatz dann auch nach Deutschland. Als Vorreiter des Netzwerkansatzes tat sich zudem der Energieversorger EnBW mit 28 durchgeführten Netzwerken hervor.
Vom Pilot zum Roll-out
Die Pioniernetzwerke in Deutschland haben gezeigt, dass die Netzwerkarbeit langfristigen Nutzen für teilnehmende Unternehmen bringt. Durch die Teilnahme an einem Netzwerk können Unternehmen ihren Fortschritt bei der Energieeffizienz deutlich beschleunigen. Mit der Aufnahme der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke in den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz („NAPE“) strebte die Bundesregierung daher eine flächendeckende Verbreitung des Instruments an.
Wichtiger Teil des NAPE und NAPE 2.0
Mit dem NAPE und dem NAPE 2.0 hat die Bundesregierung umfangreiche Maßnahmenpakete zur Steigerung der Energiereffizienz vorgelegt, welche stark auf Information, Beratung und Anreizmechanismen und damit auf die Eigenverantwortung der Akteure setzen. Der NAPE und der NAPE 2.0 dienen so auch der Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie aus dem Jahr 2012 und 2018.
Die Unterzeichnung der Vereinbarung zur Initiierung von 500 Energieeffizienz-Netzwerken ist ein großer Schritt für mehr Klimaschutz in der deutschen Wirtschaft. Mit der Vereinbarung setzen wir am Tag des Kabinettsbeschlusses zum ‘Aktionsprogramm Klimaschutz 2020’ und zum ‘Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz’ eine wichtige Maßnahme sofort um.”
Bundesumweltministerin a. D. Barbara Hendricks zum Start der Initiative im Jahr 2014
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