Auf dem Weg in die Klimaneutralität: Die Rolle der Wirtschaft
Die mit der Klimaneutralität einhergehenden notwendigen Veränderungen bedeuten nicht zuletzt für die Wirtschaft vielfältige Herausforderungen und Chancen gleichermaßen. So muss beispielsweise der Energiebedarf sowohl für Produktions- als auch administrative Prozesse, bis hinein in die Wertschöpfungskette, drastisch reduziert werden (Stichwort Energieeffizienz). Zusätzlich muss der restliche Energiebedarf zukünftig aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden (Stichwort Umstellung auf erneuerbare Energien). Viele Unternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht, setzen Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen um und investieren in ressourceneffiziente und klimaneutrale Technologien und Innovationen. An dieser Stelle werden folgende Inhaltspunkte thematisiert:
- (Inter)nationale Einordung
- Begriffsdeutung Klimaneutralität
- Allgemeine Klimaschutzmaßnahmen
- Best-Practice-Beispiele: Netzwerke und Klimaneutralität
(Inter)nationale Einordung
Mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens 2015 haben nahezu alle Länder der Vereinten Nationen auf die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter vereinbart. Die Bundesregierung hat sich mit der Anpassung des Klimaschutzgesetzes im Jahr 2021 zum Ziel gesetzt, bis 2045 „klimaneutral“ zu werden. Zudem sollen bis 2030 die Emissionen gegenüber 1990 um 65 Prozent sinken (vgl. Deutsches Klimaschutzgesetz).
Mit dem European Green Deal hat die Europäische Kommission ein Konzept für die Klimapolitik auf europäischer Ebene geschaffen. In diesem Rahmen wurde im Sommer 2021 das Richtlinien-Paket „Fit for 55“ vorgestellt. Darin ist unter anderem verankert, bis zum Jahr 2050 in Europa „Klimaneutralität“ zu erreichen.
Was bedeutet eigentlich Klimaneutralität genau?
Eine einheitliche Begriffsdeutung für Klimaneutralität lässt sich – trotz der Präsenz des Themas – nicht finden. In einzelnen Aspekten weichen die Erläuterungen ab. So wird zum Beispiel von Klimaneutralität, Treibhausgasneutralität oder auch Netto-Treibhausgasneutralität gesprochen.
Laut Deutschem Klimaschutzgesetz erreichen wir Netto-Treibhausgasneutralität, wenn ein Gleichgewicht zwischen den anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen und der Bindung der Treibhausgase durch Senken besteht. Der Kern der Treibhausgasneutralität ist demnach, dass sich Emissionsquellen und Senken die Waage halten, der Atmosphäre netto also keine weiteren Treibhausgase zugeführt werden.
Senken können natürlicher Art sein, zum Beispiel Wälder und Moore, die CO2 speichern. Bei technischen Senken handelt es sich beispielsweise um Technologien, die CO2 aus der Umgebungsluft filtern und anschließend permanent speichern (z. B. durch CSS, Carbon Dioxide Capture and Storage).
Allgemeine Klimaschutzmaßnahmen: Wie Klimaneutralität erreichen?
Verschiedenen Akteure, wie beispielweise Unternehmensberatungen, unterstützen Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang neben Kommunen, die ihre Wirtschaftsakteure mitdenken, auch Bündnisse, wie die Klimaschutz-Unternehmen. In diesem Rahmen finden sich Wirtschaftsakteure zusammen und machen sich gemeinsam auf den Weg, klimaneutral zu werden.
Nicht zuletzt ist die Teilnahme an Netzwerken in unterschiedlichen Modellen möglich. Im Rahmen der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke vereinen sich solche Netzwerke und sind somit Teil der Maßnahmen zur Erreichung der Energieeffizienz- und Klimaschutzziele der Bundesrepublik.
Die Maßnahmen in Unternehmen sind vielfältig und umfassen beispielsweise:
- Setzen von Klimaneutralitätszielen
- CO2– bzw. THG-Bilanzierung
- Aufbau eines Klimaschutzmanagements
- Information und Befähigung von Mitarbeitenden
- Einsatz von energie- und ressourceneffizienten Technologien
- Umstellung auf innovative, klimaschonende Technologien
- Bezug erneuerbarer und biogener (Energie-)Ressourcen
- Kompensationsprojekte
Erfahren Sie mehr darüber, wie die Netzwerkinitiative Ihr Unternehmen auf dem Weg in die Klimaneutralität begleiten kann.
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