29.06.2021
Mehr als 6.000 umgesetzte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
Die Zusammenarbeit der Unternehmen, die sich in Netzwerken zusammengeschlossen haben, um ihre Energieeffizienz zu steigern und CO2-Emissionen zu senken, hat zu signifikanten Energieeinsparungen geführt. Die an den 132 ausgewerteten Netzwerken teilnehmenden 1.384 Unternehmen haben insgesamt 6.207 umgesetzte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz gemeldet, bei 5.640 davon waren die Energieeinsparungen quantifizierbar.
Pro Unternehmen wurden im Durchschnitt 4,1 Maßnahmen umgesetzt. Die durchschnittliche Endenergieeinsparung über alle untersuchten Unternehmen hinweg liegt bei 2.764 MWh pro Jahr. Auf der Ebene der Maßnahmen zeigt sich, dass am häufigsten Maßnahmen zur Beleuchtung (28 %) umgesetzt wurden. Mit großem Abstand folgen Maßnahmen in den Bereichen Prozesstechnik (15 %), Druckluft (7 %), Heizwärme und Warmwasser (7 %), Motoren und Antriebe (7 %) und sonstige Maßnahmen (6 %). Die Untersuchung der Einsparwirkung der einzelnen Maßnahmen hat ergeben, dass die Maßnahmen in der Prozesswärme (insgesamt 938 GWh pro Jahr) und Prozesstechnik (924 GWh pro Jahr) mit Abstand die größten Einsparungen geliefert haben. Danach folgen Wärmerückgewinnung (323 GWh pro Jahr) und Kraft-Wärme-Kopplung (267 GWh pro Jahr). Diese Reihung unterstreicht die Bedeutung von wärmeseitigen Maßnahmen.
Laut den aktuellen Monitoring-Ergebnissen betragen die jährlichen Einsparungen der im Monitoring erfassten Netzwerke 3.917 GWh Endenergie, 17,8 PJ Primärenergie und 1,45 MT CO2-Äquivalente. Nach neuester Hochrechnung ergibt sich daraus – gegenüber vorherigen Berechnungen – eine Senkung der Durchschnittzielerreichung der Netzwerke der ersten Phase der Initiative. Als Konsequenz wären nun rechnerisch 485 Netzwerke notwendig, um das bis Ende 2020 übergeordnete Einsparziel der Initiative von 75 PJ Primärenergie zu erreichen. Für die Zielerreichung von 5 MT CO2-Äquivalente wären demnach nun 395 Netzwerke nötig.
Bei der Erforschung von möglichen Gründen für das Absinken der Einsparungen bei den 2020 gemonitorten Netzwerken bestehen Hinweise darauf, dass die Erfassung der umgesetzten Maßnahmen und der erzielten Einsparungen im von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 bei einigen Netzwerken erheblich erschwert wurde und es dadurch zu Verschiebungen bei der Maßnahmenrealisierung kam.
Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke stellt eine der zentralen Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) 2014 dar. Alle erzielten Einsparungen und Energieeffizienzmaßnahmen der bis Ende 2020 bei der Initiative registrierten Netzwerke zahlen auf die NAPE-Zielerreichung bis Ende 2020 ein. Um die Einspareffekte der teilnehmenden Netzwerke zu erfassen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ein wissenschaftliches Monitoring beauftragt. Seit 2017 wird einmal jährlich ein Monitoring-Bericht erarbeitet.
Eine abschließende Bewertung der Zielerreichung 2020 der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ist erst nach Auswertung aller 286 bis Ende 2020 angemeldeten Netzwerke möglich. Die Initiative arbeitet daran, die Überwindung der Corona-Krise für ein stärkeres Engagement von Unternehmen in der Netzwerkinitiative zu nutzen.
Der fünfte Monitoring-Bericht wird bis ca. Ende 2021 erarbeitet und voraussichtlich im Frühjahr 2022 veröffentlicht. In der fünften Monitoring-Runde werden u. a. Daten von Netzwerken berücksichtigt, die ihre Netzwerkrunde zwischenzeitlich abgeschlossen haben. Das Monitoring wird erneut von adelphi und Fraunhofer ISI im Auftrag des BMWi durchgeführt. Mit dem fünften Bericht wird das Monitoring der in der ersten Periode der Initiative (2014 – 2020) angemeldeten Netzwerke beendet. Das Monitoring der Netzwerke der zweiten, aktuellen Periode der Initiative (2021 – 2025) befindet sich in Vorbereitung und wird voraussichtlich in 2022 starten.
Den gesamten Monitoring-Bericht können Sie auf folgender Seite herunterladen: www.effizienznetzwerke.org/arbeitshilfen/ergebnisse-und-monitoring
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